Lebens- oder Tötungsmittel ?
Vera Wagner via Amadeus-Verlag
Zitat:
Wenn Sie glauben, der Griff zu Äpfeln aus heimischen Obstanbaugebieten sei die gesündere
Wahl, muss ich Sie leider enttäuschen. Jeder dritte Apfel, der in Deutschland verkauft wird,
kommt vom Bodensee. Der verregnete Sommer hat seine Spuren hinterlassen, die
Obstbauern am Bodensee klagen über einen erhöhten Befall mit Schorfpilz. Damit die Äpfel
dennoch vermarktet werden können, braucht es – na raten Sie mal! – noch mehr Gift! Die
Behörde, die uns Verbraucher schützen soll, das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL), hat für diese Saison per Notfallzulassung in den Landkreisen
Lindau, Ravensburg und im Bodenseekreis das Fungizid Folpet erlaubt. Für dieses Gift gilt in
der EU ein Höchstwert von 0,3 Milligramm pro Kilo Äpfel. Um die Ernte der Bodensee-Äpfel
zu retten, wurde der Grenzwert für Deutschland bis zum 24. November auf sechs
Milligramm angehoben, also auf das 20-Fache!!! Lassen Sie sich das bitte auf der Zunge
zergehen: die zwanzigfache Menge eines hochgiftigen Stoffes, der eigentlich schon längst
verboten sein sollte! Schauen wir uns den Zulassungsbericht des BLV, "Fachgruppe
Obstbau", an, hier finden sich viele Hinweise auf eine hohe Toxizität:
"Signalwort: (S1) Achtung Gefahrenpiktogramme: (GHS07) Ausrufezeichen, (GHS08) Gesundheitsgefahr, (GHS09) Umwelt Gefahrenhinweise (H-Sätze): H317, H319, H332, H351, H400, EUH 208-0043, EUH 208-0130, EUH401 Anwendungsbestimmungen (NW468) Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs- und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen.
SEITE 2 VON 6BVL_FO_05_2563_200_V1.0 Dies gilt auch für indirekte Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle. (NW607-2)"
Folpet ist außerdem sehr giftig für die Umwelt, vor allem Fische und Wasserorganismen.
Weitere Hinweise: Es soll von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln ferngehalten werden, Berührung mit der Haut ist zu vermeiden, "bei Berührung mit den Augen gründlich ausspülen und einen Arzt kontaktieren", heißt es weiter. Wer das Pestizid versprüht, muss Schutzkleidung tragen und darf das Gebiet erst 24 Stunden später wieder betreten.
Ist doch völlig harmlos, oder? Im Zulassungsbericht des Amtes für Verbraucherschutz, "Fachgruppe Obstbau" lesen wir: "Die vorgesehenen Anwendungen führen in den Erntegütern voraussichtlich nicht zu Rückständen oberhalb der für Folpet festgesetzten." Ach so, "voraussichtlich nicht." Quod erat demonstrandum.
Der brave deutsche Verbraucher darf getrost giftige Äpfel essen, um die diesjährige Ernte zu
retten! Unsere spanischen, italienischen, griechischen Nachbarn dürfen das nicht. Die
Giftäpfel vom Bodensee dürfen nur in Deutschland verkauft, aber nicht in andere EU-Länder
exportiert werden, dort sind sie nicht "verkehrsfähig", wie das so schön auf Amtsdeutsch
heißt. Für deutsche Verbraucher gilt offenbar die Devise "Friss und stirb". Der
Umweltverband BUND warnt eindringlich vor den "Schneewittchen-Äpfeln" aus der
Bodensee-Region. Das Fungizid Folpet aus dem Hause Bayer sei akut toxisch und gelte als
wahrscheinlich krebserregend und erbgutverändernd. Dagegen sei Apfelschorf
gesundheitlich völlig unbedenklich, den könne man auch rausschneiden, Pestizide und
Fungizide aber nicht. In einer Stellungnahme schreibt der BUND, dass er den Einsatz von
Folpet strikt ablehne.
Bei den Obstanbauern stoßen diese Bedenken auf taube Ohren, man könne sich nicht vergiften mit Obst, das in Deutschland ordentlich erzeugt wird, argumentiert Manfred Büchele vom "Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee" im Streit um die "SchneewittchenÄpfel". Die Kritik des BUND sei Panikmache, man mache den Menschen unnötig Angst. Wenn diejenigen, die uns und unsere Gesundheit schützen sollen, behaupten, es sei überhaupt nicht schlimm, wenn man giftige Äpfel isst, dann muss man denen doch glauben, oder nicht? Die wollen doch nur unser Bestes. Dazu ein Zitat aus der Stellungnahme des BUND zu den Schneewittchen-Äpfeln:
"Die hier geplante Maßnahme ist außerdem vertrauensschädigend für Verbraucher*innen, denn gerade Äpfel sind ein Symbol für gesunde Ernährung."
Zitat Ende
Des weiteren findet man in Supermärkten eine große Menge von
chemisch veränderten, vergifteten Lebensmitteln mit einigen der auf diesem Bild
gekennzeichneten (oder auch nicht gekennzeichneten) "Güte Siegeln", die mittels
mordernster Technik genverändert und lebensvernichtend sind.